Alles hat ein Ende, und auch diese Geschichte hier. Ich will aber nicht aufhören, ohne mal kurz meinen "Stromerzeuger" vorzustellen. Diesen habe ich aufgebaut exakt nach dem Patent, besteht also insgesamt aus 10 Kupferplatten und 10 Flachspulen (wie in der Abbildung auf der letzten Seite des Patents), die ich über einen Rahmen gepant habe. Die Durchmesser der Spulendrähte waren so bemessen, dass sich bei Anregung mit 4,5V etwa die Stromverhältnisse ausbilden, die in den verschiedenen Gutachten benannt wurden. Die Magnete habe ich aus simplen Stahlnägeln (Durchmesser etwa 5mm) geflext und von Hand alle drei Stromkreise darum gewickelt.
Den Magnetstromkreis konnte ich mit einer kleinen Schaltung mit einer Frequenz von etwa 20KHz bis 2MHz anregen, aber natürlich auch kontinuierlich anregen.
Ein Bild des Aufbaus, zusammen mit dem Colerschen Patent und den Patenten von Robert Norrby habe ich hier (Achtung, die Seiten gehören also nicht zusammen):

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Ist schon klar, was passierte, nämlich gar nichts. Auch mit Anregung über den ganzen Frequenzbereich zeigte sich an der Last (kleine Halogenlampen) nichts außergewöhnliches und auch die Kontrolle mit dem Oszilloskop ergab nichts, rien, nothing, nada. Sah so aus, als wenn ich kein schwingungsfähiges System gebaut hätte.
Das war natürlich schon schade, aber eigentlich hatte ich auch nichts anderes erwartet.
Abschließend möchte ich dann noch einmal ein paar Dinge aus meiner persönlichen Sicht
beschreiben.
Zunächst mal lässt sich alles, was ich hier geschrieben habe, so oder so interpretieren. Mein Interpretation ist die, dass das ganze ein Übersetzungsirrtum seitens Willi von Unruh war, der sich bis zum Betrug weitersteigerte, und das Hans Coler dies ebenfalls übernommen hat.
Was das ganze Genial in meinen Augen macht, ist die Tatsache, dass er es geschafft hat, dies über mehr als 20 Jahre aufrecht zu halten (und dabei noch nicht mal ins Gefängnis zu kommen).
Das, was ich glauben will, ist hingegen etwas völlig anderes. Gestützt wird dies vor allem durch die verschiedenen Gutachten, und hier speziell das Gutachten von Kloss, der es im vollen Bewußtsein erstellte, dass sein Kollege Grüneisen einen Nebenschluss gesehen haben will. In seinem Gutachten schließt er das direkt aus.
Der zweite Punkt ist die Bemerkung von Meissner im Aktenstapel der Reichskanzlei (RK062). Dort steht:
"Dss tatsächlich Schwingungsvorgänge in diesem lediglich mit Gleichstrom erregten Systemen vorhanden sind, habe ich durch an die Apparatur herangeführte Spulen festgestellt; den jeden Schwingungsvorgang begleitenden sogenannten elektrischen Wind konnte ich übrigends auch an den angefeuchteten Handflächen verspüren"
Wenn man so eine Maschine als Betrug konzipiert, frage ich mich, warum man dann auch noch diese Schwingung simuliert, da das doch niemand erwartet. Hat die Maschine etwa tatsächlich geschwungen ? Wenn ja, sollte man in der Lage sein, zumindest dies zu reproduzieren.
Nicht erwähnt habe ich viele Kleinigkeiten, speziell zu den einzelnen Personen. Ich sehe manche Sachen jetzt mit anderen Augen. So bin ich neulich mal bei googeln über die "Kloßsche Gleichung" (Wiki) gestolpert. Das fand ich dann schon lustig. Oder auch über die Tatsache, dass Rei Sandberg seine Firma in einem Gebäudekomplex in Oslo hatte, dass kurz darauf abgerissen wurde, um einem neuen Festsaal Platz zu machen. Dort findet heute die Verleihung der Nobelpreise statt.
Was ich natürlich sehr schade finde, ist. dass meine Versuche mit den Angehörigen von Rei Sandberg aufzunehmen, gescheitert sind. Ich bin relativ weit gekommen, mein Kontakt lief über ein norwegisches Ahnenforum, in dem ich tatsächlich jemanden ausfindig machen konnte, der Rei Sandberg noch persönlich kannte. Von ihm habe ich auch die Informationen zu seiner Frau Dannis bekommen. Leider ist der Kontakt abrupt abgebrochen, als er mitbekommen hat, worum es mir eigentlich geht. Zumindest hat mir das gezeigt, dass die Geschichte durchaus bekannt ist.
Was mir sonst noch fehlt ist:
1. Die Akte von Modersohn, da würde ich zu gerne mal einen Blick drauf werfen
2. Weitere Informationen darüber, wer eigentlich dieser Robert Norrby war und was er sonst so gemacht hat (außer dem, was im Wiki steht)
3. Die persönlichen Akten von Prof. Bragstedt aus Oslo sind freigegeben worden. Bragstedt ist bereits 1927 verstorben und hat zuvor offensichtlich den Stromerzeuger untersucht. Er hat der Uni Oslo eine Palette mit persönlichen Aufzeichnungen hinterlassen, die nun freigegeben wurden. Da lässt sich bestimmt was interessantes finden.
4. Ich brauchs nicht zu erwähnen, oder ? Ich würde mal zu gerne einen Blick auf den Stromerzeuger werfen, der nun in Norwegen ist.
5. Mich würde auch zu sehr interessieren, was bei der Fa. Chava rausgekommen ist (Anfrage läuft, mal sehen, ob was kommt).
6. Über die Geschichte des Vertrages mit Conti Metall A.G in den letzten Kriegsjahren habe ich überhaupt nichts rausbekommen.
Wer die Lücken schließen kann und will, ich bitte drum.
Und weils so schön war, als Abschluss noch ein PDF, bei dem auf der letzten Seite, im letzten Abschnitt ein uns bekannter Herr in einem ebenso bekannten Zusammenhang erwähnt wird .
Was ich hier vorgestellt habe, war in der Tat kein fertiger Stromerzeuger mit Input - und Output Messungen. Wie ich bereits gesagt hatte, glaube ich auch nicht daran. Aber - auch das hatte ich gesagt - ich möchte daran glauben. Aus diesem Grund, und weil ich in letzter Zeit zu viel geschrieben und zuwenig gebastelt habe, werde ich mich in der nächsten Zeit mal damit beschäftigen, ob es denn möglich ist, aus der einfachsten Konfiguration des Stromerzeugers eine Schwingung herauszubekommen. Dazu muss man noch nicht mal an OU glauben. Wenn mir (oder jemandem anderen) so etwas gelingen sollte, sind wir ein ganz schönes Stück weiter und deshalb fange ich da mal mit an. Zuerst will ich mal versuchen zu analysieren, wie denn eigentlich der einfachste Aufbau aussieht, werde also dem Rat von Herrn Fröhlich folgen und nicht gleich mit 10 Schwingkreisen anfangen, die anscheinend irgendwie aufeinander abgestimmt sein müssen.
Ich hoffe, es hat allen ein wenig Spaß gemacht und gibt Impulse für eigenes Schaffen. Und natürlich würde ich mich darüber freuen, das hier im Forum zu lesen. Ich bilde mir ein, dass ich durch das Zusammentragen der Unterlagen ein bisher nicht bekanntes Gesamtbild des Stromerzeugers gegeben zu haben, das durchaus als Grundlage für weiteres dienen kann (oder auch nicht, je nachdem, ob man zu den Skeptikern oder zu den Verschwörungstheoretikern gehört). Dessen muss sich jeder bewußt sein, der hier etwas versucht. Lebenszeit ist kostbar, und man soll sie (auch) mit etwas verbringen, woran man Spaß hat. Wenn man Spaß an solchen etwas skurillen Dingen hat, ist man hier sicher gut aufgehoebn, ansonsten sollte man das lieber sein lassen. Und solange man nicht andere darüber im Unklaren lässt gilt für mich
"Soll jeder nach seiner Facon glücklich werden"
Gruß Rudi